Meine Familie und ich sind recht intensive Nutzer von US-Cloud-Diensten. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in den USA ist unser Vertrauen in diese Anbieter jedoch rapide gesunken. Deshalb habe ich begonnen, mich nach Alternativen umzusehen. Leider ist das Thema ziemlich komplex. Ich habe hier mal eine Liste der abzulösenden Dienste sowie möglicher Alternativen zusammengestellt:
Google Suche
→ Habe ich auf Ecosia umgestellt – allerdings wird im Backend trotzdem Google verwendet. Die Variante mit Bing ist leider ziemlicher Müll
Google Drive
→ Nextcloud – selfhosted oder als gehostete Variante (z. B. bei Hetzner)
Google Kontakte
→ Nextcloud – selfhosted oder hosted (Hetzner)
Google Maps
→ Kaum sinnvoll abzulösen – OpenStreetMap fehlt es einfach noch an Features.
Google Kalender
→ Nextcloud – selfhosted oder hosted (Hetzner)
Google Photos
→ Immich (selfhosted) oder Nextcloud Photos
YouTube
→ Keine sinnvolle Alternative vorhanden.
Perplexity
→ Leider bisher keinen adäquaten Ersatz gefunden.
Selfhosting kam für mich in den letzten Jahren nicht infrage, da ich den Betreuungsaufwand gering halten wollte – besonders in puncto Sicherheit. Offsite-Backups sind hier ein absolutes Muss. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass durch einen Hardware- oder Softwarefehler all unsere Fotos verschwinden.
Bisher betreibe ich einen kleinen ThinClient, auf dem aktuell Home Assistant und ein paar kleinere Docker-Container laufen. Das Ganze läuft unter Proxmox, wobei HA in einer eigenen VM läuft (wegen der Add-ons sehr praktisch) und zusätzlich ein CasaOS-LXC-Container zum Einsatz kommt. RAID o. Ä. habe ich bisher nicht benötigt. Ein Backup der HA-Instanz habe ich bisher immer zu Google Drive hochgeladen.
Wie ich Nextcloud und Immich selbst hosten würde, ist allerdings eine andere Frage. Mein aktueller „Server“ (ein Futro S740 mit 4 GB RAM) wäre dafür wohl definitiv unterdimensioniert – vor allem Immich gilt als ziemlich ressourcenhungrig. Ich werde wohl eine Testumgebung aufsetzen müssen. Aber wohin dann mit dem Offsite-Backup?
Für einen Test habe ich noch einen HP EliteDesk 705 G5 Mini als Desktop im Einsatz. Der bräuchte dann nur eine größere SSD. RAM hat er mit 24GB schon mehr als genug. Ob die CPU (ein Ryzen 3 Pro 3200GE) für Nextcloud und Immich ausreicht müsste man halt mal testen.
Die Frage, wie groß der Aufwand zur Pflege all dieser Dienste am Ende wirklich ist, muss ich wohl erstmal nach hinten schieben. 😉